Erfahrungsberichte Praktikum im Ausland

Auf dieser Seite finden Sie ausgewählte Erfahrungsberichte von Studierenden der OTH Regensburg, die ein Praktikum (oder mehrere Praktika) im Ausland absolviert haben. Dies ist nur ein kleiner Einblick. Eine mittlerweile sehr große Sammlung von Erfahrungsberichten können Sie im moodle-Kurs "Auslandspraktikum (Internship abroad)" einsehen.

Viel Freude beim Lesen und Eintauchen in die Berichte!


Europa

Miriam Fleischmann studiert Europäische Betriebswirtschaft. Sie hat ein Praxissemester in Amsterdam verbracht und eine wunderschöne und inspirierende Zeit erlebt, wertvolle Erfahrungen gesammelt, neue Freundschaften geknüpft und sich fachlich weiterentwickelt.

"Mein Auslandspraktikum habe ich im fünften Semester absolviert und war es ein toller Weg praktische Erfahrungen in meiner Fachrichtung zu sammeln und gleichzeitig eine andere Kultur, andere Leute und mich selbst besser kennen zu lernen. Die Entscheidung bezüglich meines Praktikumsorts stand schnell fest und ich habe mich ins Land der Tulpen und Grachten aufgemacht, nach Amsterdam.

Da ich in Europa bleiben wollte fing ich an mich ca. 3 Monate vor Praktikumsbeginn zu bewerben und mein Praktikum konnte ich online in einer der verschiedenen Stellenbörsen finden. Der Bewerbungsprozess war schnell und mein Interview wurde via Skype durchgeführt. Nun hatte ich bereits einen Praktikumsplatz und konnte mich an die Organisation meiner Wohnung machen.

Amsterdam ist als Haupt- und Kulturstadt in den Niederlanden sehr beliebt als Wohnort, dies spiegelt sich natürlich auch bei der Wohnungssituation wieder. Eine Wohnung in Amsterdam zu finden ist mit etwas Aufwand und auch Glück verbunden, aber mithilfe von Social Media auf jeden Fall von zu Hause aus möglich. Die Mietkosten und Lebenskosten sind in Amsterdam relativ hoch und viele der Wohnungen welche ich gesehen habe sind in traditionelle Häusern mit kleinen Fluren und Zimmern. Ich habe eine tolle Wohnung im Neuen Westen gefunden, umgeben von einer bunt gemischten Nachbarschaft, vielen Kaffees und im Süden dem schönen Park Amsterdam Bos. Meiner Meinung nach hat jede Nachbarschaft unglaublich viele verschiedene Aspekte zu bieten und man sollte die Wochenende nutzen um diese, am Besten mit dem Rad und Freunden, zu erkunden.

Mein Praktikum habe ich bei YoungCapital gemacht, ein Recruitingunternehmen und Jobbörse, ein jung gebliebenes Unternehmen welches viele internationalen Angestellten und Praktikanten aus ganz Europa beschäftigt. Mein fünf monatiges Praktikum war fachlich sehr interessant und umfangreich, die Betreuung und das Betriebsklima ausgezeichnet. Der internationale Zusammenhalt wurde gestärkt durch Ping-Pong tournaments, Firmenfeiern und gemeinsame Aktivitäten wie zum Beispiel einer Bootsfahrt durch die Kanäle."

Fotos: Miriam Fleischmann

"Ich konnte viel Neues und Aufregendes in Amsterdam entdecken und habe viele neue Freunde gefunden. Kulturell hat Amsterdam im Sommer sowie auch im Winter wirklich viel zu bieten, was ich definitiv empfehlen kann, ist mit dem Rad durch den Vondelpark zu fahren, einen Kaffee in einem der Cafés an den Grachten zu trinken, sich in den kleinen, bunten Gassen der Innenstadt zu verlieren, das schier endlose Nachtleben zu erkunden und den größten Flohmarkt Europas im Norden der Stadt zu besuchen. Die Stadt ist aufgeschlossen, belebend und es gibt viel zu entdecken und zu probieren. Mit dem Zug kann man schnell viele schöne andere Orte in Holland erreichen und der Flughafen ist nicht weit von der Stadt entfernt.

Wie bereits vorweggenommen, meine persönlichen Erfahrungen bezüglich des Auslandspraktikums waren durchwegs positiv. Nicht nur fachlich und beruflich konnte ich einiges vertiefen und lernen sondern ich habe auch viel gelacht, entdeckt, etwas über mich gelernt und mich in die Stadt sowie die offenen und freundlichen Holländer verliebt. Die Sprachkenntnisse konnte ich ausbauen und viele neue Leute kennen lernen. Wie gut, dass Amsterdam nur einen Katzensprung entfernt ist und Europa so gut vernetzt, ich werde wiederkommen und mit meinem Rad die Stadt erkunden."

Miriam Fleischmann, Bachelor Europäische Betriebswirtschaft (Praxissemester)

Kristina Hentschel studiert International Relations and Management an der OTH Regensburg. Sie war von Februar-Juli 2020 für ein Praktikum in Barcelona und dort als DAAD Correspondent unterwegs.
Ihr Blog auf "Studieren Weltweit - Erlebe es!" bietet informative Posts, zahlreiche hilfreiche Tipps und Erfahrungsberichte! Schauen Sie vorbei! Es lohnt sich!

Im Interview erzählt Kristina Hentschel von ihrer Zeit in Barcelona und gibt nützliche Tipps für den Auslandsaufenthalt.

Foto: Cara Probsteder

Ramona Brandl studiert Betriebswirtschaft an der OTH Regensburg. Ihr Praxissemester hat sie in Schweden absolviert. Hier ein kleiner Einblick inklusive vieler Reise-Tipps!

Praktikumssuche "Hitta en jobb"
"Ich war selbst - vor meinem Praktikum - noch nie in Skandinavien. Aber eine gewisse Begeisterung hatte ich schon immer dafür, so hört man ja auch nur Gutes von unseren nordischen Nachbarn. Nach ein paar Bewerbungen nach Dänemark, Norwegen und Schweden ging es ziemlich schnell und ich bekam nach einem kurzen Telefoninterview eine positive Rückmeldung von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer in Stockholm für meine Bewerbung in der Abteilung Finanzbuchhaltung und Löhne & Gehälter. Die Arbeitssprache in der Handelskammer ist neben Schwedisch auch Deutsch. Meine schwedischen Kollegen konnten auch alle perfekt Deutsch, sodass ich mich zum Glück nicht mit meinen A1-Schwedisch-Kenntnissen blamieren musste - oder sollte ich sagen: "Vad tycker du? Förstår du mig?" Aber: In manchen Abteilungen der Handelskammer ist es jedoch unerlässlich, Schwedisch sprechen zu können. Solltet ihr Interesse an einem Praktikum haben, könnt ihr euch über die Voraussetzungen auf der Internetseite der Handelskammer informieren."

Wohnungssuche
"Hyra en rum" "Die Wohnungssuche gestaltete sich für mich recht einfach, wobei ich auch echtes Glück hatte, einen sehr zuverlässigen Vermieter zu finden. Aufgrund der großen Nachfrage nach Wohnraum in Stockholm kommt es häufig zu Betrug und Wucherpreisen im Internet. Und man muss auch etliche Leute anschreiben. Auf meine 20 Anfrage-Emails haben damals etwa zwei Menschen geantwortet. Mein WG-Zimmer am Stadtende von Stockholm (welches ich dann letztendlich über airbnb gefunden habe) war zwar mit ca. 5200 Kronen monatlich nicht günstig, aber dafür hatte ich fabelhafte Mitbewohner - allesamt aus einem anderen Land. Und ich konnte über die T-Bana (schwedisch für U-Bahn) innerhalb von 20 Minuten das Stadtzentrum erreichen. Und nach einem 15-minütigen Spaziergang von meiner WG war ich mitten in einem der wunderschönen Naturreservate Stockholms."

Freizeitprogramm
"Vilket nöje" "Stockholm ist wunderschön, aber auch etwas teuer. Die Stadt bietet einem alles, was man sich so wünscht. Wunderschöne Cafes, ein tolles Nachtleben, eine wunderschöne Altstadt am Wasser, viel Natur und viele Seen. Es wird einem nie langweilig. Im Sommer geht man baden, im Herbst geht man wandern und im Winter kann man in Kungsträdgården Schlittschuh laufen oder in Åhlens Weihnachtseinkäufe erledigen. Grundsätzlich ist Stockholm auch ein guter Startpunkt für das Reisen. Verhältnismäßig günstig kann man z. B. über Scanbalt Experience eine Lappland Expedition buchen und mit anderen Studenten und Reisenden den nördlichsten Teil Europas erkunden, Rentiere besuchen und mit Huskys auf einem Schlitten fahren. Zu empfehlen sind auch die kostengünstigen Wochenend-Kreuzfahrten nach Riga, Tallinn oder Helsinki. So konnte ich Finnland und ein Großteil des Baltikums kennen lernen, und das jeweils an nur einem Wochenende. Wem der Winter zu lang wird, kann auch über Norwegian Airline eine Woche in San Francisco verbringen. Und das - bei gewisser Flexibilität - zu einem unschlagbaren Flugpreis von 250 Euro (return!). Zumindest war das der Preis, den wir damals im Dezember bezahlt haben."

Arbeitsleben "Hur jobbet är"
"Die Hierarchien sind sehr flach in Schweden. Es gibt keine förmliche Ansprache - nicht nur der Vorgesetzte wird geduzt, sondern auch die Kunden. Man fühlt sich nicht wie ein typischer "Koch du mal Kaffee"-Praktikant, sondern wie ein gleichwertiger Mitarbeiter. Das ist in Schweden - oder allgemein in Skandinavien - ganz wichtig. Alle sind gleich. Dafür gibt es sogar ein "Gesetz" oder eine Art Code of Conduct, das "Law of Jante" (Janteloven). Jede Meinung wird respektiert und jedem wird zugehört."

Fotos: Ramona Brandl

Fazit
"Wem die Aussicht auf Dunkelheit in der Winterzeit und schlechtes Wetter abschreckt, den kann ich beruhigen. Der Winter ist grundsätzlich überall grau und dunkel. Und selbst wenn in Stockholm ein paar Stunden weniger die "Sonne" scheint, so macht das der helle Schnee wieder wett. Oder ihr macht euer Semester einfach im Sommer und genießt die längeren Tage. Ein Aufenthalt in Skandinavien ist auf jeden Fall zu empfehlen. Auch ich plane schon meinen nächsten Urlaub oder vielleicht sogar ein ERASMUS-Studiensemester dort, da die skandinavischen Länder einfach wunderschön sind. Und wem es abschreckt, eine neue Sprache zu lernen, dem kann ich versichern: Für Deutsche ist es relativ einfach, Schwedisch zu lernen. Viele Wörter sind gleich und die Grammatikregeln sind recht einfach."

Ramona Brandl, Bachelor Betriebswirtschaft (Praxissemester)


Asien

Daniela Bock studiert Mechatronik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg). Sie erzählt von ihrem Praxissemester, das sie bis Mitte Juni 2017 bei Continental in Yokohama absolviert.

"Von jedem hört man, dass das Studium die beste Zeit ist für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen. Ich kann mich dieser Aussage nur anschließen!

Da ich mich schon lange für Japan interessiere und auch an der Hochschule bereits den Japanischkurs besuchte, fiel mir die Wahl wo ich hin will nicht schwer. Die Stellensuche mag für viele schwieriger sein, als sich für ein Praktikum in Deutschland zu bewerben, aber es lohnt sich nicht aufzugeben!

Während meines Praktikums bei der Continental Automotive Corporation Japan in Yokohama konnte ich viele neue Erfahrungen im privaten, als auch beruflichen Leben sammeln. Die Arbeit in einem international aufgestellten Unternehmen ermöglicht es viele andere Kulturen zu erleben. Ich denke nicht, dass ich das im gleichen Umfang erlebt hätte, wenn ich dazu nicht ins Ausland gegangen wäre. Meine Kollegen haben mich oft zu Festen und Ausflügen mitgenommen. Beispielsweise zum Hanami (Kirschblütenschau), bei dem wir zusammen unter den Kirschbäumen ein Picknick gemacht haben oder zu einem Baseballspiel in Yokohama.

Japan ist ein sehr interessantes Land, das leider viel zu oft als ‚wie China‘ abgestempelt wird. Wer eine längere Zeit in Asien verbracht hat, kann sicherlich auch bestätigen, dass alle Länder hier ihren eigenen Charme haben. Hier in Japan sind Tradition und Technologie sehr wichtig. Ich kann nur empfehlen sich selbst ein Bild zu machen!"

Daniela Bock, Bachelor Mechatronik (Praxissemester und Bachelor Arbeit)

Fotos: Daniela Bock

Alexandra Bauernfeind studiert Europäische Betriebswirtschaft an der OTH Regensburg. Sie war für eines ihrer zwei vorgesehenen Pflichtpraktika in der Mega-Metropole Hong Kong. Sie war in einem Unternehmen, welches sich mit internationalen Wirtschaftsbeziehungen befasst, im Projekt- und Eventmanagement angestellt.

Anreise
"Hong Kong ist zu Beginn hektisch und man braucht ein bisschen Zeit um sich zu orientieren. Jedoch hat Hong Kong den großen Vorteil, dass die meisten Leute sehr hilfsbereit sind und man sich auf Englisch verständigen kann. Sobald man in Hong Kong arbeitet, ist ein Visum notwendig. In den meisten Fällen hilft die Firma bei der Beantragung. Nach Abgabe des Visumsantrages kann man mit einer Bearbeitungszeit von bis zu 8 Wochen rechnen. Die Visumsbeantragung in Hong Kong ist um einiges einfacher und leichter zu organisieren als das Visum für die Volksrepublik China."

Wohnen
"In Hongkong gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Unterkunft zu finden. Jedoch sollte man sich auf sehr hohe Mietpreise einstellen, nicht zu vergleichen mit München, Stuttgart oder Hamburg. Man kann in Hong Kong damit rechnen, dass ca. 80% des Gehaltes für die Miete sind. Praktikanten wohnen in der Regel in Serviced Appartments oder WGs. Serviced Appartments sind kleine Wohneinheiten meist mit einem persönlichen Badezimmer und mit dem nötigsten ausgestattet (Bad, Bett, Kühlschrank, Mikrowelle, und Ablagemöglichkeiten). Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich in Hong Kong darauf vorbereiten muss, dass alles räumlich sehr begrenzt ist. Ich war sehr zufrieden mit meinem Serviced Appartment mit perfekter Lage in Wan Chai, allerdings muss man sich drauf einstellen, dass die Zimmer nicht größer als 8-10 m² sind."

Fotos: Alexandra Bauernfeind

Praktikumsstelle
"Von Beginn an hatte ich einen Ansprechpartner und einige deutsche Kollegen, die sich um die Praktikanten gekümmert hatten. Entgegen meiner Erwartungen wurde ich überrascht, wie familiär das Umfeld in dem Büro mit knapp 25 Kollegen und Kolleginnen war. Mit viel Interesse an der deutschen Kultur seitens Kollegen, stehe ich heute noch in gutem Kontakt mit den Kollegen in Hong Kong. Als Mitglied im Event-Department waren es meine Hauptaufgaben In-House Events zu organisieren. Nach einer Einarbeitung von ca. 6 Wochen war ich selbst verantwortlich für zahlreiche Business- und Social Cocktail Events. Der gesamte Prozess der Eventorganisation war in der Hand des Praktikanten. Diese hohe Verantwortung und Aufgabenvielfalt war sehr abwechslungsreich."

Stadt und Menschen
"Hong Kong ist ein unverwechselbarer Ort auf dieser Erde. Die Mischung aus chinesischer Traditionen und den westlichen Einflüssen ist unvergleichlich und nirgendwo sonst auf der Welt zu finden. Mich selber faszinierte das zutiefst. Hier treffen Welten aufeinander. Das Klima in Hong Kong ist subtropisch und immer sehr feucht. Im Sommer ist die Kombination aus Luftfeuchtigkeit von >95% und ca. 30 Grad Celsius sehr ungewohnt. Hong Kong Chinesen sind sehr weltoffen und westlich orientiert. Anders als in China fällt man hier als 'Fremder' nicht sehr auf muss sich nicht auf neugierige Blicke wie in der VR China einstellen. Selbstverständlich variiert das auch zwischen der modernen, super geschäftigen Hong Kong Island Seite oder den New Territories. Zusammenfassend wird es einem in Hong Kong als 'Fremder' sehr einfach gemacht, und die Stadt selber lebt von den der internationalen Community bestehend aus Expats, Interns und Trainees aus aller Welt."

Ausflüge nach Macau, Shenzen und VR China
"Wie auch Hong Kong genießt Macau den Status einer "Sonderverwaltungszone" Chinas. Einer Einreise mit deutschem Pass steht nichts im Wege, auch dort bekommt man ein Touristenvisum für 90 Tage. Auch Shenzhen genießt besondere Autonomierechte und kann von Hong Kong aus gut besucht werden. Ein weiterer Kurztrip den man von Hong Kong aus unternehmen kann, ist in die Megacity Shenzhen. Die MTR fährt dort direkt von Hong Kong bis nach Shenzhen. Für das Stadtgebiet in Shenzhen gibt es eine Sonderregelung. Man kann dort ein 'Visa on Arrival' erhalten. Wenn man nach China reisen möchte, ist es sinnvoll in einer der zahlreichen Agenturen in Hong Kong ein Touristenvisum zu beantragen. Im Vergleich zu deutschen Agenturen ist das Visum um einiges billiger. Zu beachten: Ein Antrag für ein Visum für China ist um einiges detaillierter als für Hong Kong, und mit mehr Kosten und Aufwand verbunden. Jedoch kann ich es jedem empfehlen, soviel wie möglich in China zu erleben."

Fotos: Alexandra Bauernfeind 

Fazit
"Zusammenfassend kann ich behaupten den Schritt, nach Hong Kong zu ziehen, nicht eine Sekunde bereut zu haben. Hong Kong ist eine sehr spannende und abwechslungsreiche Stadt, selbst nach 7 Monaten entdeckt man täglich etwas Neues. Das Arbeiten in der asiatischen Kultur bringt immer neue Erfahrungen und man lernt sehr viel dazu. Der Mix aus dem Einfluss der ehemals britischen Kolonie gemischt mit chinesischen Traditionen ist einzigartig auf dieser Welt. Sehr verblüffend ist die Nähe zur Natur (Hikingpfade, Strände und Inseln) alles kann in einer halben Stunde erreicht werden. Auch wenn es alles in allem sehr teuer war in Hong Kong zu leben, sind die Erfahrungen, die man sammelt, jeden Cent wert."

Alexandra Bauernfeind, Bachelor Europäische Betriebswirtschaft (Praxissemester)

 

Maschinenbau-Studierende für Abschlussarbeiten in China

Regensburger Pioniere in China: Drei Studierende der Fakultät Maschinenbau wagten das Abenteuer, im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten sechs Wochen an der Shenzhen Technology University in China zu forschen und zu arbeiten.

Da die Shenzhen Technology University (SZTU) im Süden Chinas eine sehr junge Universität ist, die sich aktuell noch im Aufbau befindet, waren die drei jungen Maschinenbauer von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) gewissermaßen Vorreiter, denn sie waren dort die ersten internationalen Studierenden der OTH Regensburg.

An der OTH Regensburg hörten Oliver Grill (Bachelor Maschinenbau), Johannes Herrmann und Tobias Bohrer (beide Master Maschinenbau) während Praktika und Labortätigkeiten bei Siegfried Schrammel von der Möglichkeit, Abschlussarbeiten in China durchzuführen. Siegfried Schrammel war zuvor selbst schon zwei Mal an der SZTU und schuf damit die Basis für diesen Austausch: Bei seinem ersten Besuch baute er dort gemeinsam mit Ph.D. Wenjing Shen ein Braulabor auf und nahm eine 200-Liter-Brauanlage in Betrieb. Während seines zweiten Aufenthalts optimierte er die Anlage und bereitete den Besuch der drei Studierenden aus Regensburg vor. 

Von Mitte Oktober bis Ende November 2018 arbeiteten die drei Regensburger Studierenden an der SZTU im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten an konkreten Aufgabenstellungen, um die Brauanlage weiter zu verbessern. Prof. Dr. Gerhard Goldmann, Leiter des Labors Process Engineering an der OTH Regensburg, betreute die drei Studierenden und unterstützte sie auch bei der Bewerbung für Stipendien.

"Eine tolle und erfahrungsreiche Zeit"

Für die drei Studierenden war es ein Sprung ins kalte Wasser. China stand bei keinem der drei auf dem Plan. Das Interesse und die Neugier, eine komplett neue Kultur kennenzulernen, überwogen aber schließlich. „Es war eine tolle und erfahrungsreiche Zeit“, sind sich die drei einig, „und wir würden es auf jeden Fall wieder machen!“

„Klar hatten wir anfangs auch einen kleinen Kulturschock“, erzählt Johannes Herrmann. „Besonders die erste Autofahrt hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Der Straßenverkehr in China ist extrem und wir sind sehr froh, dass wir trotzdem immer gut angekommen sind.“ „Die Menschenmassen und der Mangel an Privatsphäre waren für mich anfangs auch herausfordernd“, meint Tobias Bohrer, „aber die Chinesen sind sehr freundlich und offen und ich konnte sogar Freundschaften knüpfen.“ 

Lachend berichten die drei auch von ihrem ersten Mensabesuch: Da dort kaum Gäste aus dem Westen waren, wurden sie von den chinesischen Mitstudierenden höchst interessiert beobachtet, zum Teil auch fotografiert. Das war ihnen gerade beim Essen etwas unangenehm, da ihnen in der ersten Zeit der Umgang mit den Stäbchen nicht ganz so leicht fiel.

Hervorragende Betreuung vor Ort

„Die Betreuung vor Ort war super. Frau Shen war immer für uns erreichbar, wenn Fragen waren, und hat an einem der Wochenenden sogar eine Wanderung mit uns unternommen“, erzählt Oliver Grill. „Zudem konnten wir an Exkursionen, wie zum Beipiel zur Firma Han’s Laser, teilnehmen oder Vorträge von internationalen Gastprofessoren besuchen.“  Auch fachlich und persönlich war der Aufenthalt eine wertvolle Erfahrung. Die drei Pioniere aus Deutschland konnten mit ihren positiven Erfahrungen in Regensburg schnell Kommilitoninnen und Kommilitonen begeistern und motivieren: Es gibt bereits Gespräche mit weiteren Studierenden, die Interesse an Praktika und Abschlussarbeiten an der SZTU haben.

Foto 1: Li Sidi, Foto 2: Shen Wenjing, Foto 3: Xu Keyan, Foto 4: Li Minglei, Foto 5: Johannes Herrmann, Foto 6: Oliver Grill

INTERVIEW
Im Interview haben uns Oliver Grill, Johannes Herrmann und Tobias Bohrer ein paar Fragen beantwortet.

Wie war der Alltag in Shenzhen und was habt ihr in eurer Freizeit gemacht?

Da wir wie alle chinesischen Studenten auf dem Campus gelebt haben, war der Alltag sehr geregelt: Tagsüber haben wir im Labor gearbeitet; mittags und abends waren wir meist in der Mensa essen oder haben uns in einem kleinen Shop auf dem Campus etwas geholt. In der Freizeit waren wir beim Sport oder haben uns im französischen Café auf dem Campus getroffen. Mittags machen die Chinesen immer ein kleines Nickerchen – auch das haben wir uns angewöhnt.

Da der Campus etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt, haben wir meist die Wochenenden genutzt, um ins Zentrum von Shenzhen zu fahren oder Ausflüge ans Meer zu machen. Shenzhen ist eine sehr junge, moderne und technologisch zukunftsorientierte Stadt mit ausgezeichneten Restaurants und einem sehenswerten Künstlerviertel. Eines der Highlights war der Besuch der Bar im „Kingkey 100“, einem der höchsten Gebäude der Stadt.

Was habt ihr genau gemacht während eurer Labortätigkeit im Braulabor der SZTU?

Oliver Grill: Der Hauptbestandteil meiner Bachelorarbeit war die Verbindung der SPS der Brauanlage mit LabVIEW durch OPC. Dadurch konnte die Anlage teilautomatisiert über den Computer gesteuert werden.

Tobias Bohrer: Ziel meiner Masterarbeit war die Implementierung einer Temperaturregelung des Maischetanks. Hierfür musste zunächst das Verhalten des Tanks experimentell bestimmt werden. Die erhaltenen Daten konnten genutzt werden, um eine Simulation der Regelung in LabVIEW mittels PID- und Fuzzy-Regler aufzubauen.

Johannes Herrmann: Ich habe vor allem die verfügbaren Daten der Anlage gesammelt und durch Experimente diverse fehlende Parameter der Brauanlage und vor allem der einzelnen Komponenten der Brauanlage ermittelt. In China habe ich begonnen, eine Simulation der Anlage mittels Aspen Hysys aufzubauen. Die Simulation soll ermöglichen, den Brauprozess quasi virtuell durchzuführen und diverse Voraussagen treffen zu können.

Was waren die Herausforderungen?

Die größte Herausforderung war sicher die Sprachbarriere. Mit Professoren und Studierenden war der Austausch auf Englisch gut möglich. Außerhalb der Uni war es aber oft schwierig, sich zu verständigen, zum Beispiel mit Taxifahrern oder in Geschäften. Da ist es sehr hilfreich, sich vorab schon Übersetzungs-Apps herunterzuladen. Da in China Services wie Google nicht verfügbar sind, war dies vor Ort in China zum Teil nicht möglich. Auch die Recherchearbeit war manchmal eine Herausforderung, weil man auf gewohnte Quellen nicht zugreifen konnte. 

Welche positiven Erfahrungen konntet ihr sammeln und was könnt ihr Studierenden mitgeben, die nach China gehen möchten?

Es war eine rundum positive Erfahrung. Die Menschen waren überaus freundlich und offen, sodass wir schnell Kontakte knüpfen konnten. Eine neue und so andere Kultur kennenzulernen, war für uns sehr bereichernd. Essenstechnisch waren wir auch positiv überrascht. Besonders beeindruckend waren die Ausflüge ins Zentrum von Shenzhen, ans Meer und, am Ende unseres Aufenthalts, nach Hong Kong – nicht vergleichbar mit dem Besuch einer europäischen Stadt.

Studierenden, die vorhaben, nach China zu gehen, können wir nur darin bestärken, den Sprung ins Ungewisse zu wagen. Wichtig ist es, frühzeitig mit dem Planen zu beginnen, da die Beantragung des Visums einige Wochen in Anspruch nehmen kann.

Bei Interesse an Praktika oder Abschlussarbeiten an der SZTU im Süden von China wenden Sie sich bitte an Elisabeth Schmid im Akademischen Auslandsamt. Zukünftig sind auch Austauschstudiensemester an der SZTU möglich. Diesbezüglich wenden Sie sich bitte an Janina Scheidl.


Nordamerika

Anna, Patrick und Flo studieren an der OTH Regensburg - ganz unterschiedliche Studiengänge. Kennengelernt haben sie sich über Ihr gemeinsames Vorhaben "Auslandspraktikum" bei AFCO in Anderson, USA. Die drei verbindet nun die gemeinsame Zeit in South Carolina und viele gemeinsame Erlebnisse. Hier ein kleiner Einblick!

"Sich für ein Praktikum im Ausland zu entscheiden überlegt man sich zweimal. Man entscheidet sich dafür, die gewohnte Umgebung zu verlassen und eine zeitlang in einer fremden Welt zu leben und zu arbeiten. Im Vergleich zu einem Praktikum in Deutschland sind der Zeitaufwand und die Kosten für die Vorbereitungen um einiges höher, insbesondere für die USA das Visum. Aber: Es lohnt sich!

Wir haben die Möglichkeit bekommen unser Praktikum bei einem Automobilzulieferer in South Carolina, USA zu machen. AFCO ist kulturell gesehen besonders interessant, da es ein 50/50 Joint Venture zwischen Robert Bosch GmbH und DENSO North America, einem deutschen und einem japanischen Mutterunternehmen ist. Es ist jeden Tag wieder spannend zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den drei Kulturen funktioniert. Für uns war es einfach sich hier schnell wohl zu fühlen, denn die Amerikaner sind sehr aufgeschlossen und sehr gastfreundlich. So wurden wir von Anfang an in das amerikanische Leben integriert und zu Boat-Trips, zum Barbecue, auf eine Shooting-Range oder zu Baseballgames eingeladen. Wir erleben hier wirklich viel, was wir in Deutschland vermutlich in dieser Form nicht erlebt hätten, aber man muss sich auch immer wieder neuen Herausforderungen stellen. An den Wochenenden bleibt uns Zeit für Trips, zum Beispiel nach New Orleans, auf eine Hütte in die Smoky Mountains oder nach Charleston an die Küste."

Fotos: Anna Rottler, Patrick Eixner, Florian Weiß

"Ein Auslandspraktikum ist eine sehr gute Möglichkeit, die Dinge auch aus einer anderen Perspektive zu sehen und öffnet den Blickwinkel. Je länger man in einer anderen Welt lebt, umso mehr erfährt man über die Kultur und die Menschen. Wir konnten hier Erfahrungen fürs Leben sammeln und werden diese Zeit sicher nie vergessen."

Anna Rottler, Bachelor Betriebswirtschaft (Praxissemester)
Patrick Eixner, Bachelor Wirtschaftsinformatik (Praxissemester)
Florian Weiß, Bachelor Maschinenbau (freiwilliges Praktikum zwischen Bachelor und Master)

Nils Weiß hat im Rahmen seines Bachelor-Studiums der Technischen Informatik ein unvergessliches Praktikum bei TESLA im Silicon Valley absolviert.

Die Praktikantenvergütung so hoch wie hier das Gehalt eines Jungingenieurs, eine verantwortungsvolle, spannende Aufgabe an der "großen Mission" des Model X und Elon Musk als Sitznachbar im Großraumbüro: Nils Weiß hat im fünften Semester seines Studiums der Technischen Informatik an der OTH Regensburg im Silicon Valley in Kalifornien ein unvergessliches Praktikum absolviert: Beim Elektroautoentwickler Tesla in Palo Alto arbeitete der heute 27-Jährige an der Programmierung eines Treibers für den Verschlüsselungschip im Funkschlüssel des Tesla-SUVs. Doch so aufregend die Zeit in den USA war - die Vorzüge von Leben und Arbeiten hier in Regensburg überwiegen für Nils Weiß. "Hier ist es gemütlicher; dort arbeiten die Leute nur, sonst passiert nicht viel. Es gibt keine Straßenfeste, keine Nachbarschaftsgemeinschaft", sagt er. "Solange man jung ist, kann man dort arbeiten und gut Geld verdienen." Ein Familienleben jedoch kann sich der Student des Masterstudiengangs Applied Research in Engineering Sciences der OTH Regensburg dort nicht vorstellen. Dass er bei Tesla als Praktikant angenommen wurde, verdankt Nils Weiß seiner Eigeninitiative. Er hat sich einfach beworben und konnte mit seinen praktischen Erfahrungen punkten: Als ausgebildeter Elektroniker und Elektrotechniker, der vor seinem Studium bereits bei Siemens angestellt gewesen war, hatte er gute Karten. Und auch seine vielen "Bastelprojekte", wie er es nennt, mit denen er sich neben seinem Studium beschäftigte, zählten für die Tesla-Personaler. Vier Telefonate mit praxisrelevanten Fragen und Nils Weiß hatte den Flug an die Westküste der USA in der Tasche. Bei seinem Arbeitgeber angekommen, hieß es denn auch: "Wenn Du was kannst, mach's!". Die Hierarchien bei Tesla seien sehr flach, die Kommunikation unbürokratisch und schnell, berichtet Nils Weiß. "Es hat sich angefühlt wie ein Startup; bloß mit 10.000 Mann." Schätzungsweise ein Fünftel der Belegschaft seien Praktikanten gewesen, die zum Teil im Camper auf dem Firmenparkplatz wohnten. Nils Weiß hatte Glück: Über das Akademische Auslandsamt der OTH Regensburg bekam er ein bezahlbares Zimmer in einer Wohngemeinschaft vor Ort. 900 US-Dollar musste er dafür monatlich investieren - ein Schnäppchenpreis für Palo Alto, wo das WG-Zimmer gut auch mal 2.000 US-Dollar kosten kann. Viel aufgehalten hat er sich in seinem Zimmer ohnehin nicht: 50 bis 55 Wochenstunden habe er gearbeitet; teilweise auch samstags. Zurück in Regensburg darf es für den Student ein bisschen weniger intensiv sein; ruhig geht es bei ihm aber trotzdem keineswegs zu: Erst im Juni hat er von der Josef-Stanglmeier-Stiftung einen Anerkennungspreis für seine Innovation erhalten - sein "Personal Mobility Device (PMD)", eine Software für einen neu entwickelten Ultraleichtroller. Mit einem Maschinenbauer aus Simbach, den er beim Tesla- Praktikum kennengelernt hat, und drei weiteren Leuten hat Nils Weiß vor, sein eigenes Unternehmen zu gründen, dessen Kern ein elektrisch betriebenes Kleinstfahrzeug ist. Vorerst jedoch will er als Gründer noch nicht voll durchstarten. An der OTH Regensburg ist er im Projekt CarSec involviert - und eine an den Master anschließende Promotion ist für Nils Weiß auch eine Option.

Der Bericht über Nils Weiß ist in der Ausgabe 02/2016 der OTH Regensburg aktuell erschienen.

Stefan Eisenknappl studierte an der OTH Regensburg Elektro- und Informationstechnik. Er nutzte während seines Studiums mehrmals die Gelegenheit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Sein Fachgebiet ist die Luft- und Raumfahrt. 

Die Begeisterung und Leidenschaft für die Luft- und Raumfahrt begleitet Stefan Eisenknappl seit seiner Kindheit. „Schon als Kind habe ich Bücher über Raumfahrt verschlungen. Mit meinem Teleskop habe ich die Sterne beobachtet und mein Kinderzimmer mit den Planteten unseres Sonnensystems im genauen Maßstab geschmückt. Auch das Fliegen hat mich immer schon begeistert. Seit meiner Kindheit besteht der Wunsch, einmal ins All zu reisen.“ erzählt er fasziniert.

Das Studium hat Stefan Eisenknappl konkret genutzt, um Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln – weltweit. Er schaffte das fast Unmögliche – bei einer amerikanischen Luft- und Raumfahrtfirma ein Praktikum zu absolvieren. Bei Interorbital Systems am Mojave Air and Spaceport beschäftigte er sich in den sechs Monaten seines Praktikums mit Raketentriebwerken, mechanischen Raketensteuerungen und Raketentests.

Auslandspraktika in USA, China und Dänemark

Über Kontakte dort lernte er Dick Rutan kennen, einen erfahrenen und renommierten Testpiloten, der insbesondere durch seine Nonstop-Weltumrundung mit der Voyager bekannt wurde. Stefan Eisenknappl bekam die Möglichkeit, bei ihm den Pilotenschein zu machen - ein weiterer Traum ging in Erfüllung. Er verlängerte seinen USA-Aufenthalt, da sich die Möglichkeit ergab bei Dave Ronneberg, Geschäftsführer bei Berkut Engineering and Design in Santa Monica, und bei EPS (Engineering Propulsion Systems, Inc.) in Mojave und New Richmond, Erfahrungen in den Bereichen Flugzeugbau und Flugversuche zu sammeln.

Zurück an der OTH Regensburg hielt es ihn nicht lange. Er nutzte die vorlesungsfreien Zeiten gezielt, um am North China Institute of Aerospace Engineering in Langfang, China, und bei Copenhagen Suborbitals in Kopenhagen, Dänemark, sein Know-how zu vertiefen. Für seine Bachelorarbeit forschte Stefan Eisenknappl am RML Spacelab in Kopenhagen an der Entwicklung einer bemannten suborbitalen Rakete. „Meine Auslandsaufenthalte haben mich zu einem Experten auf einem ganz speziellen Gebiet der Luft- und Raumfahrttechnik gemacht. Eine Zusammenarbeit mit herausragenden Persönlichkeiten der experimentellen Luft- und Raumfahrtbranche und die damit gewonnene Erfahrung wären für mich in Deutschland so nicht möglich gewesen. Meine Auslandspraktika in USA, China und Dänemark waren einschneidende Erlebnisse, welche mein Leben komplett verändert haben. Ohne die Unterstützung der Professoren meines Studiengangs und des Akademischen Auslandsamts der OTH Regensburg wäre dies nicht möglich gewesen.“ schildert Stefan Eisenknappl. 

Fotos: Stefan Eisenknappl

Reiseziel Mond – Finanzierung mittels Crowdfunding

Stefan Eisenknappl hat im März 2017 sein Bachelorstudium an der OTH Regensburg abgeschlossen. Momentan arbeitet er, gemeinsam mit einem guten Freund, in Kopenhagen am Bau einer zivilen suborbitalen Rakete. Ein Prüflauf ist im Sommer geplant, der Raketenstart im Herbst. „Wir sind vermutlich bis jetzt das jüngste und kleinste Team mit dem geringsten finanziellen Aufwand, das einen solchen Versuch unternimmt.“ berichtet Stefan Eisenknappl stolz. „Für die Finanzierung mittels Crowdfunding haben wir uns etwas Ungewöhnliches einfallen lassen, neben Raumfahrtenthusiasten wollen wir auch die ganz normale Bevölkerung ansprechen. Dementsprechend wird das Aussehen der Rakete nach dem berühmten Comic ´Tim und Struppi – Reiseziel Mond` inspiriert sein. Wir sind selbst überwältigt von der positiven Resonanz“. (Mehr unter www.DestinationMoon.space)

Destination Moon sieht Stefan Eisenknappl als seine Inspirations- und Entscheidungsphase zwischen abgeschlossenem Studium und Beruf. „Es ist eine tolle Möglichkeit nochmals völlig ungebunden ein überschaubares Projekt umzusetzen und zu erkunden, was sich daraus ergibt.“ Stefan Eisenknappl will Studierende, die noch am Anfang ihres Studiums stehen, inspirieren. „Ich möchte jeden dazu motivieren, Projekte zu realisieren, selbst wenn deren Erfüllung anfangs utopisch erscheint. Speziell in jungen Jahren sollte man sich das Unmögliche zutrauen und versuchen, das Beste aus dem vermeintlich Unvorstellbaren zu machen, denn es entstehen daraus immer wertvolle Zutaten für spätere Lebensabschnitte.“ so Stefan Eisenknappl.

Er erzählt, er sei sehr bodenständig aufgewachsen und hätte nie gedacht, dass er einmal mit amerikanischen Astronauten, Rekordhaltern und Testpiloten zusammenarbeiten und von diesen ausgebildet werde. Der Pilotenschein, Flugzeugbau und -tests, zivile Raketentests und –starts in der Wüste und im baltischen Meer mit dem Ziel, einen Menschen ins All zu befördern – Erfahrungen und Erlebnisse, die Stefan Eisenknappl persönlich und fachlich geprägt und seinem großen Traum, einmal ins All zu reisen, ein Stück näher gebracht haben. 

Stefan Eisenknappl, Bachelor Elektro- und Informationstechnik (Praxissemester, freiwillige Praktika, Abschlussarbeit)

Für Philipp Rieger, ehemaliger Student der OTH Regensburg, ist der Traum vom Leben und Arbeiten im Silicon Valley wahr geworden. Welche Bedeutung Praktikum und Masterarbeit im Ausland für ihn hatten, erzählt er im Interview.

Während des Studiums ins Ausland zu gehen, ist in vielerlei Hinsicht eine wertvolle Erfahrung – beruflich und persönlich. Das Verfestigen der Sprachkenntnisse oder das Erlernen einer neuen Sprache ist hierbei nur ein Aspekt. Viel wichtiger ist das Verlassen der persönlichen Komfortzone, der „Blick über den eigenen Tellerrand“, das Zurechtfinden, Kennenlernen und Eintauchen in eine fremde, neue Kultur sowie der Aufbau eines internationalen Netzwerks. Nicht umsonst zählen Auslandsaufenthalte zunehmend als wichtiges Einstellungskriterium für zukünftige Arbeitgeber, da neben fachlicher Kompetenz auch interkulturelle Kompetenz, Flexibilität und Kommunikationsfähigkeit immer bedeutender in der Arbeitswelt werden.

Philipp Rieger kann dies nur bestätigen. Im März 2017 hat er sein Masterstudium der Informatik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) abgeschlossen und bei der BMW Group in München, seinem Wunscharbeitgeber, als Security Engineer angefangen. „Die Türöffner zu dieser Position waren meine Auslandsaufenthalte“, so Philipp Rieger. „Im Bachelorstudium Informatik habe ich über das Akademische Auslandsamt die Möglichkeit erhalten, ein Praktikum im Silicon Valley zu machen. Ich bin sehr dankbar für die Chance, die sich mir damals geboten hat. Ich habe viel gelernt und erlebt.“ 

Zur Masterarbeit an die Westküste der USA

Während seines Praktikums an der Westküste der USA hat Philipp Rieger Surfen gelernt. Da er das Wellenreiten nach seiner Rückkehr nach Regensburg vermisste, hat er im Master nochmal den Versuch unternommen, ins Ausland zu gehen. Es hat geklappt. Über einen Professor bekam Philipp Rieger die Möglichkeit, seine Masterarbeit erneut im Silicon Valley zu schreiben. Es ermöglichte ihm, das Arbeiten an einem der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie weltweit mit seiner großen Leidenschaft, dem Surfen, zu verbinden. Philipp Rieger wurde für seine Masterarbeit zur Sicherheitsanalyse von Android-Anwendungen Ende 2017 mit dem Kulturpreis Bayern ausgezeichnet. 

Sein Job bei BMW in München führte ihn nun Anfang des Jahres wieder ins Silicon Valley – diesmal für vorerst unbefristete Zeit. Er arbeitet dort an den innovativsten Technologien bei BMW mit  - eine unglaubliche Chance. „Mein Praktikum hat den Grundstein dafür gelegt. Ohne das Praktikum wäre die Masterarbeit im Silicon Valley nicht möglich gewesen. Und ohne meine Auslandsaufenthalte hätte ich vermutlich meinen heutigen Job nicht bekommen“, blickt Philipp Rieger stolz zurück. 

Er kann jedem nur empfehlen, die Chance zu nutzen und während des Studiums Praxiserfahrung im Ausland zu sammeln. Ein Auslandsaufenthalt kann aus seiner Erfahrung ganz häufig ein entscheidendes Kriterium für den späteren Karriereweg sein.

Fotos: Philipp Rieger

INTERVIEW - Nachfolgend hat uns Philipp Rieger ein paar Fragen beantwortet: 

War zu Beginn des Studiums für Sie schon klar, dass Sie ins Ausland gehen wollen?

Ich hatte die Idee bereits im Kopf, hab mich aber erst im zweiten Semester fest dazu entschlossen und mit den Vorbereitungen angefangen.

Was würden Sie Studierenden, die ganz am Anfang des Studiums stehen, mit auf den Weg geben? 

Dass sie sich frühzeitig genug mit der Option eines Auslandsaufenthalts auseinandersetzen sollten. Egal, ob sie es aufgrund beruflicher Perspektiven oder persönlicher Weiterentwicklung machen, die Bemühungen sind es definitiv wert. Allerdings kann der bürokratische Aufwand anfangs überfordernd sein. Man sollte also früh genug mit den Vorbereitungen anfangen und sich Unterstützung vom Akademischen Auslandsamt holen.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag in den USA aus?

Ich arbeite an spannenden Projekten und Forschungsthemen mit. Durch die Location Silicon Valley ist man nahe an den neuen Innovationen und modernen Technologien und versucht diese somit stetig in die eigenen Projekte zu integrieren. Auch durch die lokale Nähe zu anderen Firmen habe ich häufig Meetings zum Beispiel mit Apple und Google, um Kollaborationen zu diskutieren. Oft, wenn ich morgens keine Meetings habe, fahre ich auch vor der Arbeit noch an die Küste, sei es einfach nur, um die Meeresluft zu genießen oder auch für eine kleine Surf-Session am Morgen.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus? 

Der momentane Plan impliziert, in den USA zu bleiben. Man weiß nie, was die Zukunft bringt, aber im Moment möchte ich auf keinen Fall zurück nach Deutschland.


Südamerika

Philipp Englisch und Blasius Walch studieren Maschinenbau an der OTH Regensburg. Die beiden haben ihr Praxissemester in Chile verbracht. Über einen Freund aus Chile, den Philipp Englisch bei einem Work & Travel Aufenthalt in Neuseeland kennengelernt hat, haben die beiden die Forschungspraktikums-Stelle an der Universidad Tecnica Federico Santa Maria in Valparaiso gefunden, die per Zufall eine Partnerhochschule der OTH Regensburg ist, was die Vorbereitung recht einfach gemacht hat.

Blasius Walch berichtet: "Als Ort für das Praktikum war für mich Valparaíso perfekt. Die Stadt bietet sehr viel: Kultur, südamerikanischen Flair, viele junge Leute, Meer und mehr. Natürlich dauert es eine Zeit bis man sich zurecht findet in einer neuen Kultur. Eine andere Sprache, andere (unübersichtliche) Transportsysteme, andere Verhaltensweisen und so weiter... An die chilenischen Asados (Grillabende) konnte ich mich aber sehr gut gewöhnen! Anfangs war vor allem die Sprache eine große Hürde. Ich habe an der OTH Regensburg zwei Semester lang einen Spanischkurs belegt und habe dort spanisches Spanisch gelernt, welches jedoch wenig mit dem chilenischen Spanisch zu tun hat. Man kann vielleicht sagen, dass sich Spanisch zu Chilenisch so verhält wie Deutsch zu Bayerisch. Mit der Zeit, etwa nach zwei Monaten, konnte ich mich dann aber doch recht flüssig verständigen."

Blasius Walch und Philipp Englisch arbeiteten in einem Zentrum für Umwelttechnik (Centro de Tecnologías Ambientales) an der Universidad Técnica Federico Santa María in Valparaíso. Aufgenommen wurden die beiden dort sehr herzlich und bekamen auch Unterstützung bei der Wohnungssuche. Die beiden hatten einen tollen Arbeitsplatz - mit bester Aussicht über Valparaiso und Blick aufs Meer. Philipp und Blasius arbeiteten an einem Projekt, das sich mit den Abgaswerten bei der Verbrennung von Biomasse (chilenisches Holz) beschäftigt. Das Labor ermöglichte es den beiden, einen Einblick in den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeiter zu erlangen. "Für mich war es sehr interessant das Thema Umweltchemie in Theorie und Praxis näher gebracht zu bekommen und es hat meinen Horizont erweitert. Auch durfte ich zwei Kongresse besuchen, einen für Analytische Chemie und einen für Robotik & Machine Learning. Dort habe ich auch einen Einblick in den Forschungsalltag bekommen, mein Berufswunsch für die Zukunft gestärkt und Kontakte geknüpft." so Blasius Walch.

Fotos: Blasius Walch, Philipp Englisch

"Die Erfahrungen in Chile war für mich sehr wertvoll, da ich unglaublich viel gelernt habe - in allen Bereichen des Lebens. Im professionellen Sinne habe ich gelernt, einen Schritt zurück zu machen und das große Ganze im Blick zu behalten. Mein Spanisch ist jetzt wesentlich besser als zuvor, ich kann mich flüssig verständigen und habe absolut keine Berührungsängste mehr mit dieser Sprache. Auch im Persönlichen habe ich mich weiterentwickeln können, ich habe angefangen Gitarre zu spielen, hatte sehr viel Kontakt zu neuen Personen und ich weiß jetzt, dass ich dazu in der Lage bin, mich erfolgreich in einer anderen Kultur zurechtzufinden." Blasius Walch blickt mit Freude auf sein Praktikum in Chile zurück: "Es war eine Erfahrung, die mir für immer in guter Erinnerung bleiben wird. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Reise machen durfte."

Auch Philipp Englisch kann dies nur bestätigen: "Ich kann jedem nur empfehlen ein Praktikum im Ausland zu machen. Ich habe viele neue Freunde gefunden, eine neue Sprache gelernt, eine entspanntere Weltsicht, mehr Geduld und vor allem Mut und Selbstsicherheit gewonnen".

Blasius Walch, Bachelor Maschinenbau (Praxissemester)
Philipp Englisch, Bachelor Maschinenbau (Praxissemester)

Lesen Sie hier einen weiteren Bericht über das Praktikum von Blasius Walch


Australien und Neuseeland

Giuliano Giacoppo hat das Praxissemester im Rahmen seines Bachelor-Studiengangs Biomedical Engineering an der OTH Regensburg in Australien verbracht. Während seines Forschungspraktikums in Brisbane hat er viel gelernt und einen guten Einblick in die Forschung erhalten. Auch außerhalb des Praktikums hat er viel erlebt und gesehen.

"Das Reisen durch den Kontinent war einfach unglaublich. All die vielen Eindrücke und die fröhliche, nette und hilfsbereite Lebensart der Australier haben mich geprägt. Ich kann nur empfehlen, offen zu sein für Neues und sich auf das Abenteuer Auslandssemester auf dem 5. Kontinent einzulassen und die Gastfreundschaft der Einheimischen zu genießen."so Giuliano Giacoppo.

"Für mich stand bereits im ersten Semester fest, dass ich mein Praktikum im Ausland absolvieren werde. Diese unglaubliche Möglichkeit ohne größeren Schwierigkeiten für längere Zeit in ein fremdes Land zu gehen und jede Menge Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, wollte ich mir nicht entgehen lassen. Anfangs informierte ich mich über Auslandspraktika bei Freunden und besuchte die Infoveranstaltungen an der OTH Regensburg.

Ein halbes Jahr vor Praktikumsbeginn begann ich mit den Bewerbungen, in erster Line Initiativbewerbungen. Nach einem Skypeinterview hatte ich relativ schnell eine Zusage - bei meiner Wunschstelle. Im nächsten Schritt ging es dann darum, alles Organisatorische vorzubereiten, Vertrag, Visum, Flug, Wohnung etc.

Nach 20 Stunden Flugzeit mit Zwischenstopp in Dubai, kam ich dann endlich in Brisbane an. Der erste Eindruck, verdammt heiß!!! Die Hitze und der Jetlag machten mir die ersten beiden Tage sehr zu schaffen, aber ich konnte mich schnell daran gewöhnen. Nach der kurzen Eingewöhnungsphase begann ich auch schon mit meinem Praktikum. Mein Supervisor zeigte mir das Wichtigste und half mir bei allem, was ich in Australien benötigte - SimCard, TFN, ABN, Konto, etc.
Die Australier sind unglaublich hilfsbereit und offen und immer zu haben für einen Small Talk. Es gibt guten Kaffee und eine große Auswahl an Gerichten aus allen Teilen der Welt. Die Australier lieben Barbecue und die Burger sind unbeschreiblich lecker.

In meinem Forschungspraktikum arbeitete ich mit Professoren, Wissenschaftlern, Doktoranden und Studierenden an verschiedenen Projekten. Die Arbeit selbst war sehr entspannt, so wie die Lebensart der Australier. Ich hatte keine festen Arbeitszeiten, es war jedoch wichtig, dass ich Woche für Woche Fortschritte aufweisen konnte und zu den Meetings anwesend war."

Fotos: Giuliano Giacoppo

"Nach der Arbeit kommt der Spaß. Australien bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten an, die man gesehen haben muss. Mit Freunden besuchte ich Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt und UNESCO Weltnaturerbe, die Wasserfälle um Cairns und das Great Barriere Reef zum Tauchen und Schnorcheln. Außerdem flog ich ins Red Center mit den Wahrzeichen Australiens, den sogenannten Uluru, und bin mit einem gemieteten Hippie-Camper-Van knappe 1800 km durch die Wüste gereist. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Wir besuchten außerdem Adelaide, eine kleine Hipster Stadt mit vielen Bars und Lokalen und die südlich davon liegende Insel, Kangaroo Island - auf alle Fälle einen Besuch wert. Natürlich durften auch Städte wie Melbourne und Sydney nicht fehlen. Sydney ist eine der schönsten Städte Australiens und man muss einfach dort gewesen sein und die vielen Sehenswürdigkeiten gesehen haben.

Australien ist nicht günstig. Um ehrlich zu sein, ist es sogar ganz schön teuer. Allein der Lebensunterhalt (Lebensmittel, Wohnung, etc.) kostet fast das Doppelte im Vergleich zu Deutschland. Alkohol ist aufgrund der Steuern nahezu unbezahlbar. Nichtsdestotrotz lohnt es sich nach Australien zu gehen. Ich kann jedem nur empfehlen, der offen ist für Neues, eine Reise zum 5. Kontinent zu unternehmen und die Gastfreundschaft der Einheimischen zu genießen."

Giuliano Giacoppo, Bachelor Biomedical Engineering (Praxissemester)

Florian Huber studiert im Bachelor Elektro- und Informationstechnik an der OTH Regensburg. Im Wintersemester 2017/18 hat er im Rahmen seines Praxissemesters in einem Forschungslabor einer Universität in Canberra mitgearbeitet.

Vorbereitungen
"Darauf gebracht hatte mich im Vorfeld Prof. Dr. Schiek, bei dem ich an der OTH Regensburg Vorlesungen zur Elektrotechnik hörte. Sehr gern stellte er den Kontakt zur australischen Seite her, da er dort selbst ein bis zweimal jährlich zu Forschungszwecken vor Ort ist. Zur Beantragung des Visums war im Vorfeld einiges zu organisieren. Daher sollte man wirklich großzügig im Vorfeld planen, um Problemen aus dem Weg zu gehen. Zur Vorbereitung half besonders die Checkliste des Akademischen Auslandsamts, um optimal ins Praxissemester zu starten!"

Wohnen und Leben in Canberra
"Anfang September war es dann soweit und ich flog etwa 28 Stunden von München über Doha und Melbourne nach Canberra. Da ich im Vorfeld keine Wohnung finden konnte, verbrachte ich die erste Zeit im YHA Canberra Hostel. Vor Ort war es dann leichter eine Wohnung zu finden, da man sich einfach persönlich vorstellen konnte. Rasch bekam ich ein Zimmer in einer 3er-WG, in der ich bis zum Ende des Praktikums wohnen konnte (200$/Woche). Mieten werden in Australien wöchentlich gerechnet. Um böse Überraschungen zu vermeiden darf man dabei Strom und Wasser nicht vergessen, da Australier zumeist mit Strom heizen. Aufgrund dessen sind in den Wintermonaten (Juni -September) die Rechnungen nicht unerheblich. Canberra selbst war viel ruhiger als erwartet, da die Einwohnerdichte nur ein Viertel der von Regensburg ist. Dafür konnte man die Natur in und um die Stadt in vollen Zügen genießen. Beinahe jeden Tag wurde ich von schreienden Kakadus aufgeweckt und bei nahezu jedem Spaziergang auf einen unserer kleinen Berge konnte ich ein paar Kängurus herumhüpfen sehen."

Fotos: Florian Huber

Erfahrungen im Praktikum
"Als ich meine Praktikumsstelle im Forschungslabor antrat, wurde ich sehr herzlich begrüßt und bekam einen Arbeitsplatz in einem zwei Mann Büro. Dort zu arbeiten war sehr entspannt. Wir hatten Gleitzeit und machten alle zusammen Mittagspause, um gemeinsam essen zu gehen oder um eine Runde zu laufen. Meine Aufgabe war es, mit Matlab ein kamerabasiertes Messsystem zu erstellen, mit dem live die Fluss-Geschwindigkeit und Richtung in einer Flüssigkeit erfasst und visualisiert werden kann."

Erlebnisse, Urlaub & Allgemeines
"Durch meinen Aufenthalt zu Beginn im Hostel fand ich sehr schnell Anschluss. Meiner Erfahrung nach sind die Australier sehr kontaktfreudig, offen, freundlich, hilfsbereit und spontan auch für einen Plausch zu haben. Schon nach Tagen hatte ich einen neuen Freundeskreis und plante schon die ersten Ausflüge nach Sydney, in National Parks oder in die Blue Mountains. Den Weihnachtsurlaub nutzte ich für einen Tauchschein im Great Barrier Reef (sehr zu empfehlen!!) und reiste anschließend mit dem Greyhound Bus (Hop-on Hop-off Ticket) von Cairns nach Sydney. Dabei gab es zahlreiche Stopps um die Ostküste zu erkunden wie z.B. Magnetic Island, Whitsundays, Noosa, Brisbane oder Fraser Island. Jeder Ort für sich wartet mit tollen Erfahrungen und atemberaubenden Aussichten. Nach Ende des Praktikums blieb noch etwas Zeit um Melbourne, die Great Ocean Road und Tasmanien zu erkunden. Besonders Tasmanien mit seiner überwältigenden, unberührten Natur und unglaublichen Ruhe bleibt mir im Gedächtnis."

Fazit
"Das Praxissemester in Canberra war ein unglaubliches Erlebnis und ich kann es nur jedem empfehlen, sich auch auf so ein Abenteuer einzulassen! Es ist einfach ein gewaltiges Erfahrungspaket!"

Foto: Florian Huber


Afrika

Anastasia Rentzing studiert International Relations and Management. Sie hat ihr Auslandsstudiensemester in Chile verbracht. Ihr Praktikum hat sie bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Dar es Salaam in Tansania absolviert.

Tanja Rexhepaj hat Anastasia Rentzing interviewt. Den Bericht über Frau Rentzing können Sie hier lesen:
Link zum Artikel

Anastasia Rentzing war außerdem als DAAD Correspondent unterwegs und hat viele hilfreiche und interessante Beiträge auf ihrem Blog auf "Studieren Weltweit - Erlebe Es!" gepostet. Wenn Sie mehr über ihre Erfahrungen in Tansania erfahren wollen, schauen Sie vorbei!