TutorInnenqualifizierungsprogramm (TQP)

Tutorinnen und Tutoren sind wichtige Stützen für das Lehren und Lernen an unserer Hochschule. Sie übernehmen vielfältige Aufgaben und haben dabei sowohl Lehr- als auch Beratungs- und Begleitungsfunktionen. Eine verantwortungsvolle Tätigkeit also, die aus hochschuldidaktischer Sicht einer entsprechenden Vorbereitung bedarf.
Seit dem Sommersemester 2015 bietet die OTH Regensburg deshalb das TutorInnenqualifizierungsprogramm (TQP) angeboten, welches den Tutorinnen und Tutoren das notwendige Rüstzeug an die Hand gibt, um ihre Aufgaben erfolgreich bewältigen und somit die Qualität ihres Tutoriums steigern zu können.
Die Teilnahme am Programm ist freiwillig. Auf dieser Seite können vorab alle Informationen zum gesamten Programm eingeholt werden. Für weitere Fragen s. Kontakt.
Tutor*innen sind wichtige Stützen für das Lehren und Lernen an Hochschulen und tragen zur Optimierung der Studienqualität bei. Die Übernahme von lehrbezogenen Aufgaben durch Studierende in tutorialen Funktionen ist sinn- und wertvoll, da sie
1) eine Wiederholung, Vertiefung und Übung fachspezifischer Inhalte ermöglichen.
Tutorien fördern somit das Verständnis, dienen der Nachhaltigkeit und erhöhen den Lernerfolg.
2) selbst Studierende (meist in höheren Semestern) sind. (Peer Learning)
Sie sind folglich näher an der Lebenswelt der Teilnehmer und haben mehr Verständnis für deren spezifische Probleme. Außerdem kennen die Schwierigkeiten des fachlichen Inhalts und können diesen in den Gesamtzusammenhang des Studiums einordnen.
3) durch die Planung und Leitung ihrer Tutorien Lehr- und Beratungstätigkeiten übernehmen, was sich erstens positiv auf ihr weiteres Studium auswirken kann und ihnen zweitens die Möglichkeit bietet, sich auch persönlich weiterzuentwickeln.
Die Aufgaben einer Tutorin oder eines Tutors sind dabei sehr vielfältig. Sie umfassen sowohl Lehr- als auch Beratungs- und Begleitungsfunktionen. Dies erfordert neben entsprechendem Fachwissen auch didaktisch-methodische sowie personale und sozial-kommunikative Kompetenzen. Diese können per se nicht vorausgesetzt werden.
Deshalb sind aus hochschuldidaktischer Sicht entsprechende Qualifizierungsangebote erforderlich, welche Tutor*innen adäquat auf ihre Aufgaben vorbereiten und sie in ihrer Tätigkeit begleiten.
Das TQP ist ein strukturiertes und praxisbegleitendes Programm für künftige und aktive Tutorinnen und Tutoren , die in diesem Rahmen auf ihre Tätigkeit als Tutor*in vorbereitet und in ihrer Tätigkeit begleitet und beraten werden. Der Leitgedanke ist: Bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre!
Die Qualifizierung umfasst zwei Schulungen - ein 2-tägiges Basisseminar zu Beginn des Semesters und ein Aufbauseminar (1 Tag) in der Mitte des Semesters sowie eine kurze Einführungs- und Infoveranstaltung gleich in der ersten Vorlesungswoche. In diesen Schulungen erwerben die Teilnehmenden grundlegende methodisch-didaktische Kompetenzen. Ein Mix an Theorie, praktischen Übungen und Gesprächsrunden bietet sowohl Lern- als auch Erfahrungs-/Erprobungsmöglichkeiten. Zudem erhalten sie Tipps hinsichtlich der Gestaltung ihres Tutoriums. Sie sollen dadurch mit dem notwendigen „Handwerkszeug“ ausgerüstet werden, um ihre Veranstaltung erfolgreich planen, durchführen und reflektieren zu können. Die erworbenen Schlüsselkompetenzen sind darüber hinaus auch für das eigene Studium und den späteren Beruf von Vorteil. (s. Rubrik: Schlüsselkompetenzen)
Zudem besteht an zwei festen Terminen während des Semesters die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs zwischen den Tutorinnen und Tutoren. In lockerer und vertrauter Atmosphäre kann sich jeder Tutor jede Tutorin mit anderen Tutoren und Tutorinnen über seine Veranstaltung austauschen, sich hilfreiche Tipps und Tricks von erfahrenen Tutorinnen und Tutoren holen und/oder diese selbst geben (Peer Learning).
Zusätzlich werden Hospitations-Tandems gebildet. Die Partner*innen besuchen gegenseitig jeweils eine Veranstaltung des anderen und nehmen dabei eine Beobachterrolle ein. Im Rahmen des Aufbauseminars geben sie sich gegenseitig Feedback und lernen dabei gleichzeitig wichtige Feedbackregeln.
Das Programm wird durch ein Abschlussgespräch am Ende des Semesters abgerundet. Dies dient dazu die eigene Veranstaltung zu reflektieren und eine abschließende Bilanz zu ziehen.
Basisseminar
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Aufbauseminar
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Leistungsnachweis
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Fach und Methodenkompetenz
- Lehrfähigkeit (Fähigkeit, anderen Wissen und Erfahrungen erfolgreich zu vermitteln)
- Konzeptionsstärke (Fähigkeit, sachlich gut begründete Handlungskonzepte zu entwickeln)
- Organisationsfähigkeit (vereint die Komponente methodischen Wissens mit der Fähigkeit, dieses Wissen mit Tatkraft und Engagement praktisch umzusetzen)
- Systemisch-methodisches Vorgehen (Fähigkeit, Handlungsziele systematisch-methodisch zu verfolgen; d.h. Aufgaben mit einer planvollen Analyse vor dem Hintergrund eines möglichst umfassenden fachlichen und methodischen Wissens zu bewältigen (hier v.a. in didaktischen Situationen))
Sozial-kommunikative Kompetenz
- Beziehungsmanagement (Fähigkeit, persönliche und arbeitsbezogene Beziehungen zu gestalten; hier v.a. im Lehr-Lern-Kontext)
- Kommunikationsfähigkeit (Redegewandtheit, Kontakt- und Überzeugungsfähigkeit)
- Kooperationsfähigkeit (Vermögen zur sozialen Zusammenarbeit; Fähigkeit gemeinsam mit anderen erfolgreich zu handeln)
- Beratungsfähigkeit (Vermögen eine andere Person oder ein Team zur selbstständigen Lösung von Schwierigkeiten mit Hilfe von neuen Wissensimpulsen, methodischen Anstößen, Vernetzungen und Vorgaben zu bringen.)
- Konfliktlösungsfähigkeit (fair geführter Ausgleich von Interessensgegensätzen)
- Problemlösefähigkeit (Lösungsprozesse von Problemen anzustoßen und zu organisieren)
Personale Kompetenz
- Selbstmanagement (Fähigkeit, das eigene Handeln zu gestalten, inkl. Reflexionsfähigkeit)
- Ganzheitliches Denken (Fähigkeit, verschiedene, relevante Aspekte in die eigene Zielsetzung und Entscheidungsfindung miteinzubeziehen.)
Was bringt die Teilnahme?
- Ich bekomme das notwendige Rüstzeug an die Hand, um meine Veranstaltung vorzubereiten und gewinne dadurch an Sicherheit in meiner Lehrtätigkeit. Dies trägt dazu bei, die Qualität meines Tutoriums zu steigern.
- Ich habe die Möglichkeit, mich auch persönlich weiterzuentwickeln. (durch Hospitation, Feedback und Erfahrungsaustausch, „learning by teaching“)
- Die Teilnahme am Programm wird als AW-Leistung anerkannt. (2 CP; Leistungsnachweis s. Trainingsinhalte)
- Ich erhalte ein ausführliches Zertifikat, das mir den Erwerb sog. Schlüsselkompetenzen bestätigt, die sowohl für mein weiteres Studium als auch im späteren Berufsleben Anerkennung finden. Das Zertifikat ist somit ein wertvolles Dokument für meine Bewerbung.
- Während des gesamten Semesters steht mir (neben meinem*meiner Professor*in, der für fachliche Fragen zuständig ist) eine Ansprechpartnerin für pädagogische Fragen und bei Problemen im Tutorium zur Seite.
- Ich habe die Möglichkeit mich in lockerer Atmosphäre mit anderen und erfahrenen Tutorinnen und Tutoren auszutauschen, wodurch das Voneinander lernen angestoßen und gefördert wird. Erfahrungsaustausch (Peer Learning)